Trierer Historischen Forschungen

Kleine Schriften

von

Das seit dem 15. Jahrhundert unter städtischer Verwaltung stehende St. Jakobshospital stellte einen bedeutenden Faktor im wirtschaftlichen Gefüge der Stadt Trier am Übergang zur frühen Neuzeit dar. Neben seiner karitativen Funktion als Versorgungsanstalt für Kranke, Arme und Pfründner betrieb es besonders im Weinbau eine ausgedehnte Eigenwirtschaft.

Der in den 1430er Jahren neu formierte Stadtrat machte sich dessen ökonomische Stärke zunutze und trieb über das Hospital seine Territorialpolitik im Trierer Umland voran.

Die Rolle des St. Jakobshospitals als Finanzinstitution auf dem städtischen Immobilien- und dem damit verbundenen Renten- bzw. Hypothekenkreditmarkt ist dagegen unerforscht. Anhand der überlieferten Register und Rechnungsbücher beschreibt die vorliegende Studie die Entwicklung und die Phasen dieser beiden Märkte in Trier für das 15. und 16. Jahrhundert. Nach einer Analyse der wichtigsten Gläubiger- und Schuldnertypen steht das Hospital als größter Marktteilnehmer im Mittelpunkt, anhand dessen die aktive Immobilien- und Kreditpolitik der Stadt und deren wirtschaftspolitische Implikationen aufgezeigt werden.