CIPHERS

von , , , , ,

Christoph Gielens Fotografien zeigen uns die wuchernden amerikanischen Vorstädte, wie wir sie noch nie gesehen haben: aus der Vogelperspektive. Nur so sind die ausgeklügelten geometrischen Gesamtanlagen in ihrer ganzen eigenwilligen Schönheit wahrnehmbar. Zersiedelung wird zum ästhetischen Erlebnis – und gleichzeitig zu einem Menetekel. Faszinierend und verstörend zugleich, zeigen die Luftbilder eindrücklich die Auswirkungen dieser ausufernden Urbanisierung. Bei der Erschließung der gezeigten Siedlungen spielten Entfernungen und Benzinpreise (noch) keine Rolle – Relikte einer Ära, geprägt vom Glauben an ungehemmtes Wachstum. Wie durch ein riesiges Vergrößerungsglas veranschaulichen Gielens Fotografien die enorme Verschwendung an Ressourcen und das erschreckende Ausmaß dieser Entwicklungen.Essays von Geoff Manaugh, Johann Frederik Hartle, Galina Tachieva, Srdjan Jovanic Weiss, Susannah Sayler und Edward Morris verorten die Arbeiten aus ästhetischer Sicht wie aus der Perspektive von Klima- und Zukunftsforschung und verdeutlichen ihre Relevanz angesichts aktueller gigantischer Entwicklungsprojekte etwa in China.