Giuseppe Sinopoli

Ein Sizilianer in Bayreuth

von

Giuseppe Sinopoli war einer der herausragenden Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Seine Interpretationen, vor allem der Werke von Gustav Mahler und Richard Strauss gehören zu den bedeutendsten seiner Art.

Der Autor hatte Sinopoli einige Jahre begleitet und kann „aus nächster Nähe“ einen Einblick geben in die sensible Persönlichkeit dieses Ausnahmekünstlers, der, was weniger bekannt ist, auch als Wissenschaftler und Philosoph Beachtliches bietet. Das Buch lässt zusätzlich einen bemerkenswerten Blick zu in den „Grabenkampf“ hinter der Bühne der Bayreuther Festspiele und in die Schwierigkeiten und Intrigen, gegen die auch ein Weltstar nicht gefeit ist.

Feuerabendt schildert in kurzweiligen Episoden verschiedene Stationen des Künstlers, der hin- und hergerissen zwischen einem ungebändigtem sizilianischen Temperament und tiefgründigem Denken, in seinem künstlerischen Schaffen keine Kompromisse einging. Der Autor widmet sich aber auch dessen Gedankenwelt. Der Leser kann sich bei der Lektüre auf eine Reise begeben durch die Konzertsäle hin zur altägyptischen Kultur, von einer Philosophie über Tod und Wiedergeburt hin zu einer Überzeugung der sozialen Verantwortung, vom Verhältnis des Musikers zu seinen Kritikern, Kollegen, zu den von ihm interpretierten Komponisten und zu seinem Publikum.

Das Buch ist keinesfalls nur für Musikliebhaber interessant. Sinopoli selbst war stets stolz darauf, nicht nur Musiker zu sein. Sein Motto war, sich neben der Musik immer auch mit etwas anderem zu beschäftigen. Das Buch bietet einen unerwarteten Einblick hinter die Kulissen des Bayreuther Festspielhauses.