Wünsdorf

Eine russische Stadt in der DDR – 20 Jahre nach dem Abzug der Sowjetarmee

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Wünsdorf. Fast 100 Jahre lang war das ein Synonym für das zeitweise wichtigste Militärgelände Deutschlands. Kriegsgefangenenlager, Panzertruppenschule, Fernmeldezentrale, Oberkommando des Heeres und schließlich Sitz des Oberkommandos der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. In einer eigenen Stadt mit Kindergärten, Schulen und Geschäften lebten hier zu Spitzenzeiten rund 75.000 sowjetische Staatsbürger: Männer, Frauen und Kinder. Mit dem Abzug der Roten Armee entstand 1994 eine Geisterstadt. Detlev Steinberg dokumentierte von 1992 bis 1994 den Abzug der Truppen. Seine einfühlsamen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen den Alltag der Soldaten. Andreas Franke fotografiert seit 2003 das verlassene Militärgelände und den langsamen Zerfall der zahlreichen Gebäude.