Operation Heimkehr

Bundeswehrsoldaten über ihr Leben nach dem Auslandseinsatz

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Mit dem Rückzug der Nato aus Afghanistan steht auch Deutschland vor einer Zäsur. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben dort Krieg erlebt und damit Erfahrungen gemacht, die ihre Mitbürger zu Hause nur schwer nachvollziehen können. Auch in anderen Einsätzen der Bundeswehr, sei es im Kosovo, in Mali oder am Horn von Afrika, waren deutsche Soldaten Bedrohungen ausgesetzt und mit menschlichem Elend konfrontiert. Wie hat sie das geprägt? Und wie geht die deutsche Friedensgesellschaft mit ihren neuen Heimkehrern um? Sabine Würich und Ulrike Scheffer zeigen in mehr als 70 Porträts die Menschen hinter den Militäreinsätzen. Die Rückkehrer berichten von den Schwierigkeiten, Familienangehörigen wie Fremden das Erlebte zu vermitteln und im deutschen Alltag wieder Fuß zu fassen – und von der Freude darüber, in der Mitte Europas zu Hause zu sein. Interviews unter anderem mit Alfred Grosser und Berthold Schenk Graf von Stauffenberg sowie zwei wissenschaftliche Beiträge ordnen die Porträts zeitgeschichtlich ein. ‚Wir denken nicht gerne daran, dass es heute in unserer Mitte wieder Kriegsversehrte gibt. Menschen, die ihren Einsatz für Deutschland mit ihrer seelischen oder körperlichen Gesundheit bezahlt haben. Und noch viel weniger gerne denken wir daran, dass es wieder deutsche Gefallene gibt, das ist für unsere glückssüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.‘ Bundespräsident Joachim Gauck, Juni 2012 ‚Deutsche Soldaten kommen traumatisiert aus den Einsätzen zurück. Das kann doch nicht gut sein. Ich würde mir wünschen, dass sich die Gesellschaft damit auseinandersetzt. Wenn man sich darauf einlässt, was Soldatsein bedeutet, sieht man Krieg wohl kritischer. Mich verfolgt das Grauen bis heute.‘ Ludwig Baumann, Wehrmachtsdeserteur und Friedensaktivist ‚Ich bin bis heute nicht zu Hause angekommen. Mein altes Ich ist in Afghanistan geblieben, das neue suche ich noch immer.‘ Thorsten Gehrk, Stabsunteroffizier