Ibraimo Alberto wächst als eines von zwölf Kindern eines Medizinmannes auf einer Sklavenfarm in Mosambik auf. Noch als Kind erkämpft er sich das Schulrecht und legt dafür täglich 36 Kilometer durch den Dschungel zurück. 1981 bietet sich ihm die Chance eines Studiums im »Bruderstaat« DDR. Schon am Flughafen wird er in ein Fleischkombinat abkommandiert. Doch Alberto boxt sich nach oben – im wahrsten Sinne: Er macht Karriere in einem Ostberliner Boxverein, nach der Wende boxt er für den Boxclub »Traktor Schwedt« in der Bundesliga. Schon zu DDR-Zeiten gibt es rassistische Übergriffe: Manuel, sein bester Freund aus Mosambik, wird von Neonazis erschlagen. 1991 übernehmen diese in Schwedt das Kommando. Alberto wird tagtäglich angepöbelt, beleidigt, angegriffen. Dutzende Male entkommt er dem rechten Mob nur knapp. Als die Rechtsradikalen seinen Sohn bei einem Fußballspiel totzuschlagen drohen, weiß Alberto, inzwischen Ausländerbeauftragter in der Stadt an der Oder, dass er hier keine Zukunft mehr hat. 2011 erhält er – ein viel beachteter Vorgang – »innerdeutsches Asyl« in Karlsruhe.
- Veröffentlicht am Donnerstag 10. April 2014 von Kiepenheuer & Witsch
- ISBN: 9783462046243
- 256 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft