Christoph Brech, bekannt für seine Arbeiten im öffentlichen Raum, die sich immer wieder mit dem Thema Zeit in ihrer unterschiedlichen Ausprägung befassen, befand, dass es Zeit sei, auch einmal in seiner Heimatstadt Schweinfurt auszustellen.
Erinnerungen, schnelle und langsame Zeitläufe, linear gereiht, aber auch die Überlagerung verschiedener Zeitebenen greifen hier in den Raum. Kaum geeigneter könnte der dafür gewählte Ort sein, denn die Kunsthalle in Schweinfurt. Das ehemalige Schwimmbad bietet Freiraum und Atmosphäre für die Entfaltung von Installationen, wie „Emma und Andreas“ – eine Hommage an die Großeltern des Künstlers. Oder der über 40 Jahre alte Käfer des Künstlers, der die Besucher zum Verweilen einlädt und für die epochale Zeit des Aufbruchs der Deutschen in fremde Länder steht oder auch die Zeiger eines Zifferblatts der steinernen Uhr, die einst die Schwimmhalle schmückten und die sich wiederholende Zeit symbolisieren.
Zeit erhält Gestalt und Gesicht – wie auch das Video-Porträt des Bariton Wolfgang Koch zeigt, das Christoph Brech jüngst für die Porträtgalerie der Bayerischen Staatsoper, München schuf und das als ein Beispiel für zeitliche Überlappungen und Gegensätze in Schweinfurt präsentiert wird.
Zeit im wahrsten Sinne unter die Lupe genommen oder auch als unseren Kosmos bewegendes Ganzes gesehen in den Werken Christoph Brechs. Man sollte sich viel Zeit nehmen für Ausstellungsbesuch und Kataloglektüre – es lohnt sich!
- Veröffentlicht am Freitag 9. Mai 2014 von Nünnerich-Asmus
- ISBN: 9783943904666
- 152 Seiten
- Genre: Bildende Kunst, Kunst, Literatur, Sachbücher