Städte gibt es auf der Erde seit nahezu 10.000 Jahren. Seit jeher hat die Stadtforscher die Frage beschäftigt, welche Bestimmungsfaktoren für die historischen Perioden der Städte mit ihren teilweise schroffen Gegensätzen und abrupten Brüchen verantwortlich waren und sind.
Das Buch untersucht den Einfluss technischer Innovationen auf die Stadtentwicklung in ihrem historischen Ablauf. An vielen Beispielen wird gezeigt, dass Erfindungen neben den jeweils herrschenden politischen Machtverhältnissen sowie den städtebaulichen Leitbildern die Stadtentwicklung erheblich mehr bestimmt haben als landläufig angenommen. Die Arbeit behandelt exemplarisch die Themenfelder Landwirtschaft, Industrielle Produktion, Kriegstechnik, Stadttechnik und Verkehr.
Als besonders einflussreich für die Stadtentwicklung erweist sich beispielsweise das Bündel technischer Erfindungen während der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, dessen planerische Gegenreaktionen bis weit ins 20. Jahrhundert reichen. Als weiteres Beispiel formt die Waffentechnik die Gestalt der Stadt von ihren ersten Anfängen bis in die Gegenwart hinein, wie die mittelalterliche Stadtmauer, die hypertrophen Befestigungsanlagen in Renaissance und Barock, die Entfestigung sowie Luftkrieg und Wiederaufbau zeigen. Weiterhin fördern Verkehrsinnovationen wie Eisenbahn und Nahverkehrsmittel die radiale Erweiterung der Stadt, das Automobil beeinflusst durchgreifend die gesamte Stadtentwicklung und generiert eigene Leitbilder und Raumtypologien.
Zusammenfassend wird in dieser Arbeit erstmals der Versuch unternommen, sowohl die Literatur zur Technikgeschichte als auch diejenige zur Stadtbaugeschichte einander systematisch gegenüberzustellen, zu verknüpfen und kausale Bezüge aufzuzeigen.
- Veröffentlicht am Donnerstag 12. Juni 2014 von Wasmuth, E
- ISBN: 9783803007735
- 142 Seiten
- Genre: Architektur, Kunst, Literatur, Sachbücher