Brandenburgs Kurfürsten der Reformationszeit

Drei Hohenzollern-Porträts

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Als der fränkische Zweig der Hohenzollern 1415/17 mit Brandenburg belehnt wurde, hatte die Mark aufgrund ihrer Lage zwar Bedeutung als nordöstliche Grenzregion des Reiches, allerdings war sie ein kulturell und politisch schwaches Territorium. Innerhalb von nur zweieinhalb Jahrhunderten entwickelten die Hohenzollern mit einer geschickten Territorial- und Machtpolitik Brandenburg zum Kernland eines politisch relevanten Staates. Der Grundstein für diese Gebietserweiterung und Machtausdehnung wurde während des 16. Jahrhunderts gelegt, als sich die Reformation in Brandenburg durchsetzte.

Lothar Voßmeyer erinnert an diese Zeit großer politischer, wissenschaftlicher und religiöser Umwälzungen. Er stellt insbesondere die drei brandenburgischen Kurfürsten vor, unter denen die Mark den Übergang vom alten Glauben zum lutherischen Glaubensbekenntnis erlebte – zunächst gegen heftige Widerstände, dann mit allerlei Kompromissen und schließlich als lutherische Orthodoxie. Joachim I. (regierte 1499 bis 1535), bekämpfte den neuen Glauben entschieden, aber letztlich erfolglos. Joachim II. (regierte 1535 bis 1571) bekannte sich als erster brandenburgischer Kurfürst zur Reformation und gab dem Land eine erste evangelische Kirchenordnung, bemühte sich jedoch zugleich um Kompromisse im Streit der Konfessionen. Johann Georg (regierte 1571 bis 1598) verkörperte mit seiner Frömmigkeit und Sittenstrenge den Typus des lutherischen Landesvaters, vertrat seinen Glauben aber kompromisslos.