Die Stadt, das Land, die Welt verändern!

Die 70er/80er Jahre in Köln - alternativ, links, radikal, autonom

»Höchste Zeit für dieses Resümee!« Günter Wallraff
»Politisches Nachtgebet« in der Antoniterkirche, »Türkenstreik« bei Ford, Frauenzentrum in Ehrenfeld, Besetzung des Stollwerk in der Südstadt, »Freie Republik Platania« am Kaiser-Wilhelm-Ring, Blockade der Konrad-Adenauer-Kaserne in Raderthal, Einbruch ins EL-DE-Haus, Autonomes Zentrum in der Weißhausstraße – große Kölner Initiativen in den 70er/80er Jahren, die damals die Stadt aufgerüttelt und zum Teil sichtbare Spuren hinterlassen haben.
Angestoßen von der antiautoritären Dynamik der 68er-Bewegung gab es auch in Köln zahlreiche Initiativen, um Alternativen zum und im Kapitalismus zu formulieren und praktisch umzusetzen. Die soziale Frage, staatliche Herrschaft, Ökologie, die Geschlechterfrage und das Thema Krieg und Frieden standen dabei im Mittelpunkt.
125 Autoren und Autorinnen, die damals angetreten waren, um die Stadt, das Land und die Welt zu verändern, erzählen in diesem Buch von ihren Erfahrungen in linksradikalen, sozialistischen, sozialdemokratischen, kommunistischen, anarchistischen, trotzkistischen, autonomen, grünen und alternativen Kontexten in Köln. Dabei geht es nicht um eine Verherrlichung der 70er/80er Jahre, aber auch nicht um die pathologische Entsorgung der damaligen Theorien und Praxen. Vielmehr werfen die erzählten Geschichten hochinteressante Schlaglichter auf eine Zeit, in der viel angestoßen und gewagt, manchmal gewonnen und manchmal verloren wurde – ein beeindruckendes, nachhaltiges Zeitzeugnis.