Dortmunder Arbeiten zur Schulgeschichte und zur historischen Didaktik

Gesammelte Aufsätze zur südwestfälischen Schulgeschichte

von

Ein Blick in die Schulgeschichte zeigt, dass die unmittelbare Verantwortung für die Schulen, die finanzielle nämlich, seit dem 17. Jahrhundert fast immer den Gemeinden auferlegt wurde. Dadurch entstand ein wahres Puzzle von Tausenden unterschiedlicher Schulverhältnisse, die im 19. und 20. Jahrhundert nur langsam und mühselig vereinheitlicht werden konnten. Bezeichnend dafür ist, dass in Preußen bis zum Ende der Monarchie kein allgemeines Schulgesetz zu Stande kam und auch die Weimarer Republik es nur bis zum Reichsgrundschulgesetz von 1920 brachte. Noch heute ist in Deutschland, wie man weiß, die Schullandschaft vielgestaltig, sogar innerhalb der Bundesländer. Dabei spielt die kommunale Komponente noch immer eine wichtige Rolle.

Eine „Schulgeschichte von unten“, wie Gerhard E. Sollbach sie in zahlreichen Untersuchungen betrieben hat und hier nun gesammelt vorlegt, ist sehr aufschlussreich für das Verständnis auch noch der jüngsten Entwicklungen. Sie konfrontiert das Ziel der breiten Alphabetisierung, wie es seit dem späten 18. Jahrhundert „von oben“ angestrebt wurde, mit den Widerständen „von unten“. Das Realitätsmuster von damals korrespondiert mit dem heutigen, für das nur „Pisa“ als Stichwort genannt sei.

  • Veröffentlicht am Dienstag 13. Februar 2007 von
  • ISBN: 9783897331549
  • 453 Seiten