Digitale Herrschaft

Über das Zeitalter der globalen Kontrolle und wie Transhumanismus und Synthetische Biologie das Leben neu definieren

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Das hochaktuelle Buch zeigt die gesellschaftliche Bedrohung durch umfassende Digitalisierung auf und geht dabei über breit diskutierte Fragen, wie etwa den NSA-Skandal, hinaus. So werden nicht nur die Macht von Suchmaschinen und Datenbanken, die Funktion von sozialen Netzwerken sowie neuartige Formen der Kontrolle und Überwachung im vernetzten Alltag 2.0 unter die Lupe genommen, sondern auch die tiefenwirksame Digitalisierung des Lebens in Biologie und Medizin.
Pioniere der Synthetischen Biologie, die eine der führenden Wissenschaften des 21. Jahrhunderts sein wird, definieren „Leben“ im digitalen Code von Eins und Null – Organismen sollen nichts anderes sein als „Informationsmaschinen“. Die längerfristigen Pläne: eine grundlegende Manipulation der Natur im Rahmen technologischer und computergestützter Eingriffe in die Evolution.
Was bis vor ein paar Jahren noch wie Science-Fiction geklungen hat, wird im Transhumanismus mehr und mehr zum alltäglichen Lifestyle: Künstliche Intelligenz, Roboter und Cyborgs. Anvisiertes Endziel des Transhumanismus ist die Abschaffung des Homo sapiens durch Technologie, sei es in Gestalt von Robotern oder einer digital-unsterblichen Spezies, die mit der Computer-Technik verschmolzen ist. Globaler Vorreiter dieser politischen Entwicklung ist Google.
Der Autor Markus Jansen bezieht historische Hintergründe in Technik, Wissenschaft und Kultur ebenso mit ein wie ökologische Aspekte der gegenwärtigen Digitalisierung, in der sich eine lange Tradition der technokratischen Herrschaft über die Natur, nicht zuletzt im zerstörerischen Wachstumsdenken, fortsetzt. Jansen wendet sich gegen die materialistische Banalisierung des Lebens und spricht sich für eine grundlegende Korrektur des Verhältnisses zur Technik und zur Natur aus, die in neuen Gemeinschaften, autarken Inseln der Vielfalt und Freiheit, einen Ausdruck finden könnte.