Der Gesang einer alten Bäumin

Eine Glosse zum 500. Jahrestag der evangelisch - lutherischen Reformation

von

„Auch wenn ich wüsste, das morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“ (Martin Luther)

Wer heute Martin Luther verehrt, der durch die Übersetzung der Bibel ins Deutsche und den Anschlag seiner 95 Thesen im Jahre 1517 in Wittenberg berühmt wurde, dürfte sich wohl kaum bewusst sein, dass dieser Mann wiederholt zu Mord und Totschlag aufrief, Frauen missachtete, als Hexen verbrennen ließ und übelsten Antisemitismus predigte.
Auch wenn man meinen könnte, Luthers radikale Äußerungen gehören allesamt der Vergangenheit an, so gab es doch 1944 ein trauriges Wiedererstehen, als seine Hetzreden auszugsweise zitiert und damit versucht wurde, den Mord an Millionen Menschen auf absurde Weise ideologisch zu rechtfertigen.

Warum sollte ich ein Bäumchen pflanzen?

Ich fühle mich einfach nicht angesprochen, auch wenn andere erfolgreiche Frauen heute ihre Karriere, ihr Haus, ihr Geld, ihre wohlgeratenen Kinder, ihr sonstnochwas in Szene setzen.
Ob es für solche weiblichen Wesen erstrebenswert ist, Martin Luther nachzueifern?