Suche nach der Mitte von Berlin

Eine Annäherung von jwd

von

Ein unterhaltsames, lehrreiches Selbstdenkbuch, das den Leser mitnimmt auf eine Suche, die „janz weit draußen“ beginnt und sich vorsichtig in einer Spirale herantastet. Wer eine schnelle Antwort sucht (Wo ist denn nun die Mitte?), wird das Buch irritiert wegwerfen. Wer Spaß hat, sich auf eine Erkundung einzulassen, bei der es viel zu entdecken gibt, auch wenn nicht immer klar ist, ob es zum Erreichen des Zieles beiträgt, wer sich über Merkwürdiges und Absurdes verwundern kann, über Zufälle und Analogien, der wird sich mitführen lassen, Bekanntes und Unbekanntes mit frischem Blick anschauen und selbst unerwartete Zusammenhänge entdecken. Auch Zusammenhänge zwischen zopfigen Geschichten von früher und dem, was uns heute beschäftigt.

Jeder weiß, dass man nichts erkennen kann, wenn man zu dicht mit der Nase davor steht. Darum treten die Leute im Museum gerne ein paar Schritte zurück. Was vielleicht nicht jeder gewohnt ist, ist, noch weiter zurückzutreten und beim Nachdenken über das, was man dort hinten betrachten will, auch die Eindrücke von hier vorne, wo man gerade ist, mitzunehmen.

Das Buch könnte auch als Reiseführer benutzt werden. Aber man sollte es erst einmal von vorne bis hinten lesen, denn trotz scheinbarer Unordnung bauen die Kapitel aufeinander auf. Der wache Leser sammelt ähnlich wie in einem Computerspiel nach und nach immer mehr Werkzeuge, die beim Suchen des Ziels helfen.

(Die absurden, irreführenden „Buchtetails“ hier weiter unten hat der Computer von epubli sich ausgedacht. Wie das funktioniert, steht hier: http://de.rationalitas.eu/wenn-der-computer-mitdenkt/ )