Unter verbranntem Himmel

Frauenschicksale

von

Als die Mutter stirbt, vor der sie aus Deutschland floh, steigen die Erinnerungen auf. Die Ich-Erzählerin hatte sich in den 60er und 70er Jahren wiederholt mit dieser Frau getroffen, die ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit die ganze Familiengeschichte offenbarte. Diese hatte Vera in ihrem Tagebuch abgelegt. Es waren persönliche Begebenheiten aus der Weimarer Republik und aus der Nazizeit. Und sie, die der schrecklichen deutschen Geschichte zu entkommen hoffte, indem sie nach Großbritannien ging, dort studierte und eine eigene Familie gegründet hatte, musste nun erfahren, dass ihr leiblicher Vater ein aktiver Nazi gewesen war, welcher nach dem Krieg verurteilt und inhaftiert worden war. Aus der Vergangenheit gab es offenkundig kein Entrinnen, wie Vera entsetzt feststellen muss. Sie reflektiert deutsche Geschichte und die eigene Familiengeschichte, die im wesentlichen von Frauen gestaltet worden ist.