Apokalypse heute

Die Aktualität der "Offenbarung des Johannes"

von

Apokalypse heute

Jesus, der Christus, hatte durch seinen Mysterienweg die Blockaden – die „sieben Siegel“ – zwischen der göttlichen und der irdischen Welt geöffnet.
Seitdem bricht ein Strom göttlicher Kräfte, geistig (die apokalyptischen Reiter), seelisch (die Posaunenengel), energetisch (die Ernte-Engel) und physisch (die Engel mit den Zornschalen) in die irdische Welt ein, enthüllt („Apokalypse“) alles bisher Verborgene und fordert zur Umkehr auf. Wer widersteht, erlebt diesen Strom als Korrektur und Katastrophe, wer mitarbeitet, als neue Lebensmöglichkeit: als Ersetzung des alten Ich-Menschen durch ein neues wahres Selbst.
Die Bilder des Textes sind zeitlos und gelten für jede Endzeit, auch für die Krisenzeit der Gegenwart. Das „Tier aus dem Meer“ ist Bild für Machtstreben, das „Tier aus der Erde“ Bild für imitierte Christusliebe, das „Weib auf dem scharlachroten Tier“ Bild für Besitzstreben, und der sie alle inspirierende „Drache“ Bild für nihilistischen Atheismus. Sie manifestieren sich heute u.a. als Faschismus, autoritärer Sozialismus, neoliberaler Kapitalismus und wissenschaftlicher Materialismus.
Damit erweist sich die „Apokalypse“ als Paradigma des ursprünglichen Christentums für die Geschichte der Menschheit, ihren gegenwärtigen Zustand, und Heil oder Unheil ihrer Zukunft.

Und ich schaute auf, und siehe da, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm ein Kranz gegeben, und er zog aus als Sieger und um zu siegen. (Off.6, 2)