Grenzsteine

Beiträge zur Kritik der Gewalt

Das Buch „Grenzsteine“ ist Rolf Tiedemann gewidmet. Inhaltlich wird der Impuls seiner neben der philologischen Editionstätigkeit verfassten Arbeiten aufgenommen: Der Band entwirft in einer Reihe von Aufsätzen eine globale Perspektive kritischer Theorie. Es soll der Zusammenhang der Gegenwart – das Verhängnis der Vorgeschichte – erhellt werden, indem gefragt wird, was der gewaltsame Zerfall von Gesellschaften weltweit und das Schwinden von Fortschrittsutopien für kritische Gesellschaftstheorie bedeuten. Wenn das Denken wiederholt an eine Grenze stößt, die sich gegenüber jeder noch so großen Kraftanstrengung beharrlich zeigt, ist es um dessen Wirkung düster bestellt. Die Texte dieses Bandes sind an jener Grenze angesiedelt, an der das Denken dennoch versucht, über sich hinauszuweisen, indem es – auf seine eigene Ohnmacht reflektierend – in eine bestimmte Form von Praxis übergeht. In seiner Selbstkritik soll auch das Unzureichende jener Praxis gegenüber dem, worauf der utopische Impuls des Denkens einst zielte, herausgestellt werden. Von diesem bleibt bloß die Hoffnung, dass sich in dieser Selbstkritik die Möglichkeit einer vernünftigen Gesellschaft letztlich doch noch offenbare.