Magdeburger Stadtzeugen

Magdeburger Stadtzeuge Heft 20

von

Der Vogelgesang gilt nicht nur als ältester Park Magdeburgs, sondern ist nach den zurzeit vorliegenden Angaben auch der erste und somit älteste öffentliche Park Deutschlands. Autor Rolf Triebe schreibt dazu: „Im Rothenseer Busch gelegen, befand sich das Terrain – damals an der Alten Elbe, heute an der Schrote – seit dem 14. Jahrhundert im Besitz des Klosters St. Maria Magdalena. Bis 1722 war er den Magdeburgern verschlossen. Erst danach konnte der Vogelgesang den Besuchern zugänglich gemacht werden. Die Anlage auf der Insel erfreute sich einer solchen Beliebtheit, dass man das angrenzende Gelände mit einbezog. Ab 1755 ließ der Magdeburger Stadtkommandant Anselm Christoph von Bonin den Vogelgesang in eine Parkanlage umwandeln. Der Name „Vogelgesang“ ging auf die gesamte Südwestecke des Rothenseer Busches über. Neben dem Blumengarten legte man eine über 500 Meter lange Allee an, die im Norden auf einen aufgeschütteten Hügel führte und der mit Rosen bepflanzt war. Mindestens seit 1808 fanden bereits Konzerte im Park statt. Eine Tradition, der bis in die 1950er Jahre entsprochen wurde.“ Durch den Bau des Gesellschaftshauses verlagerte sich das alte Zentrum des Gartens 1820 von der kleinen Insel zum 100 Meter östlich gelegenen Gesellschaftshaus. Ab 1820 wurde der Vogelgesang wieder aufgeforstet. Oberbürgermeister Francke war ein großer Förderer der Parkanlagen in Magdeburg. Ihm verdanken wir, dass der Vogelgesang erhalten blieb, wenn auch unter Abtrennung des nördlichen Teils.

„Ab 1842 gab es im Gesellschaftsgarten und im Park viele Bauten, die den gestiegenen Ansprüchen Rechnung trugen. So gab es 1849 eine Kegelbahn, eine Musikveranda 1857, ein Gärtnerhaus 1857, eine Sommerveranda 1865, eine zweite Sommerveranda 1881.
Ab 1912 fügte man mehrere Sondergärten in den Park ein. Der schon seit 1868 bestehende Rosengarten wurde erneuert und vergrößert. Dazu kamen Stein-, Stauden- und ein Heidegarten.
Mit der Anlage eines Dahliengartens 1925, eines Planschbeckens und eines Kinderbrunnens erreichte der Vorgelgesang den Ruf einer „Perle der Gartenbaukunst“. Der größte Höhepunkt in der Geschichte des Vogelgesangs war die Durchführung der Deutschen Dahlien- und Herbstblumenschau 1928. Sie wurde in ganz Europa bekannt.“

Informative Bilder, Fotos, Zeichnungen und Pläne veranschaulichen die Entwicklung des Vogelgesangs bis heute.