Nachdem Athen im 5. Jahrhundert große Errungenschaften auf den Gebieten der Politik, Wirtschaft und Kultur erzielt hatte, sah es sich als Vorbild für die griechischen Poleis. Der Parthenon mit seinem Figurenschmuck – v. a. dem Fries – wurde in letzter Zeit von Wissenschaftlern vielfach als sichtbarer Ausdruck dieses souveränen kulturellen Bewusstseins gelesen.
Die Artikel von R. Nakamura, Osada, Sakurai und Shinozuka befassen sich mit dieser Deutung des Frieses: Indem sie den religiösen Kontext betrachten, stellen sie die Methoden infrage, welche die griechische Kunst als Projektion der damaligen „Ideologie“ sehen. Inmitten der Polis erbaut, bringt der Tempel zwar die Ehre der Gemeinschaft zum Ausdruck, sollte als Widmung (agalma) der Bürger in erster Linie aber die Götter erfreuen.
Die Artikel von Mizuta, T. Nakamura und Tanaka beschäftigen sich mit der Darstellung der Mädchen und Reiter auf dem Fries, während A. Moroo das Problem aus einer weiter gefassten historischen Perspektive betrachtet.
Das Parthenonprojekt Japan wurde von A. Mizuta in den Jahren 1994 bis 1996 begonnen. Es folgte ein zweites Projekt in den Jahren 2007 bis 2009 und ein drittes von 2011 bis 2014. Die Beiträge in diesem Band basieren auf den Ergebnissen des dritten Projekts.
- Veröffentlicht am Dienstag 2. Februar 2016 von Phoibos-Vlg
- ISBN: 9783851611243
- 175 Seiten
- Genre: Antike, Geschichte, Sachbücher, Vor- und Frühgeschichte