Das Nicolaihaus

Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Berlin

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Das Buch „Das Nicolaihaus – Brüderstraße 13 in Berlin“ von Marlies Ebert und Uwe Hecker war lange Zeit vergriffen. Nun ist das 96-seitige Büchlein im Bonner Verlag Monumente Publikationen als veränderter Nachdruck erschienen. Ein Gewinn für jeden Liebhaber der Berliner Stadtgeschichte.
Das Nicolaihaus in Berlin, in dem der Verleger und Hauptvertreter der Berliner Aufklärung Friedrich Nicolai lebte und arbeitete, ist eines der geschichtsträchtigsten Häuser der Stadt. „Im Zentrum gelegen und dennoch weit ab vom Großstadttrubel“ ist es nicht so sehr „das Äußere des Hauses, zwischen moderneren Appartementhäusern und zwei historischen Gebäuden gelegen, das auf sich aufmerksam macht, sondern vielmehr die Atmosphäre im Inneren“, schrieb Dieter Beuermann zutreffend im Vorwort zur Erstauflage. „Schon beim Betreten des Hauses durch das große Eingangstor stahlen die dicken Holzbohlen und die schöne barocke hölzerne Treppe eine angenehme, einladende Atmosphäre aus, die der Besucher vor allem auch beim Hineingehen in den reizvollen Innenhof spürt.“
Nicolai erwarb das Haus 1787 und ließ es für seine Familie und seine verlegerische Tätigkeit umbauen. Er wohnte hier bis zu seinem Tod 1811, gewiss die bedeutendste Zeitspanne in der Geschichte des Hauses. Doch auch nach Nicolai prägten die Besitzer und Bewohner des Hauses bedeutende Abschnitte der Berliner Geschichte, so die Eigentümer Johann Ernst Gotzkowsky, Friedrich und Gustav Parthey oder die Bewohner Elisa von der Recke, Christoph August Tiedge, Karl Theodor, Anna Maria und Christian Gottfried Körner, Johanna Dorothea Stock und Ludwig Jonas. Beschrieben wird die Nicolaische Buchhandlung und die Zeit, in dem im Nicolaihaus das Lessing Museum untergebracht war, und nicht zuletzt vermitteln persönliche Erinnerungen an das Wohnen im Haus ein farbiges und unterhaltsames Bild.
Mit dem Nachdruck des lange Zeit vergriffenen Buches liegt diese einzigartige und gründliche Aufarbeitung zur Geschichte eines der ältesten Gebäude Berlins erneut vor. Dem neuen Eigentümer, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Nachdruck ermöglicht hat, sei Dank.