Gespaltene Wurzeln

Prozessarbeit in Deutschland mit den Folgen vom Zweiten Weltkrieg und Holocaust für die Nachkommen

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Wie gehen Menschen in Deutschland mit der Tatsache um, dass sie zu einer Nation gehören, die im 20. Jahrhundert zwei Weltkriege und einen millionenfachen Massenmord zu verantworten hat?

Was bedeutet dies für die Entwicklung einer kollektiven und individuellen Identität heute? Wie wirkt sich die Naziideologie auf die Psyche und Körperwahrnehmung der nachfolgenden Generationen aus? Wie werden die Täterrollen in den Familien verarbeitet, und was geschieht mit den eigenen Erfahrungen von Brutalität und Leid?

Tanja Hetzer stellt anhand von Fallbeispielen dar, welche Phänomene und Rollen auftauchen, wenn wir mit Menschen an den psychodynamischen und transgenerativen Folgen des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs arbeiten und zeigt, welche Möglichkeiten die Prozessorientierte Psychologie nach Arnold Mindell für diese Arbeit bietet. Die Autorin verbindet dabei die psychologische mit der historischen Perspektive und bettet die Fallgeschichten in den kulturgeschichtlichen Kontext ein.