Die Leinwand ist seine Kulisse. Titus Schade (*1984 in Leipzig), ehemaliger Meisterschüler Neo Rauchs, malt komplexe und entrückte Bildräume, die so kontrolliert wie eigenartig sind. Fachwerkhäuser, Windmühlen, Kirchen und rohe 1960er-Jahre-Bauten treten merkwürdig verflacht – wie ausgeschnitten – in Erscheinung, als hätten sie kein Volumen. Und sie bewohnen einen Raum, dem seine gewohnten Perspektiven verlorengegangen sind. Ob als Teil einer Regalwand in Reihe gestellt oder sich vor der Dunkelheit einer tiefschwarzen Fläche ereignend – die gemalten Bausteine bilden eine Art magische Ortschaft, die sich zwar mit den Augen betreten, aber mit Worten kaum beschreiben lässt. Der Katalog versammelt eine große Auswahl dieser einzigartigen Werke, die in der Schaffensperiode von 2009 bis 2016 entstanden sind. In seiner Umfänglichkeit bildet die Monografie eine Bühne, um Schades kulissenhafter Malerei zu begegnen und durch ihre Illusionsräume zu wandern.

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