Auf den ersten Blick!

Begrüßungen und Gesprächseinstiege in der psychotherapeutischen Praxis

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Die Begrüßung ist ein universelles Ritual, das jeder durchführt. Hier kann man herausfinden, wen man vor sich hat, ob man einander vertraut oder nicht. Manchmal entscheidet sich schon dort, ob die Begegnung im Sinne dieses Büchleins eine Gute wird oder ob die Therapie gelingt oder scheitern wird. Daher verdienen die Begrüßungen im therapeutischen Zusammenhang eine besondere Aufmerksamkeit. Die ausgetauschten Blicke, die wahrzunehmende Ausstrahlung, die zu hörende Stimme und der körperliche Begrüßungskontakt sind die elementaren Werkzeuge der Begrüßung. Allein der Handkontakt, wenn er stattfindet, drückt im wahrsten Sinne des Wortes aus, wer man ist, wie man denkt und was man will. Es gibt: die Hand geben, die Hand hinhalten oder abgeben, die kalte Flosse reichen, den Schraubstockgriff, der einsam, beherrschend oder frisch sein kann. Es gibt die ziehende oder gebende Hand, das übergriffige Er-greifen oder auch die halbe Hand. Mein Umgang mit der handgebenden Person bzw. mit deren Ansprache begründet sich selbstverständlich aus meinem therapeutischen Erfahrungshintergrund. Meine verschiedenen Einfälle und Entgegnungen in den Therapiesitzungen entstehen spontan; ebenso die der Klienten. Das kann nur funktionieren, wenn es eine gute Vertrauensbeziehung gibt, die nötig ist, damit das Wichtige und Notwendende entstehen und ausgedrückt werden kann. Die Gespräche dauern in der Regel 60 manchmal 90 Minuten. Die Begrüßungen sind darin ein wichtiger Teil. Der dort ablaufende Smalltalk ist notwendig, um sich in der jeweiligen Tagesverfassung zu begegnen, anzunähern, Vertrauen aufzubauen und einen Einstieg ins Gespräch und in die therapeutische Beziehung zu finden.