Ein Augenzeuge und Beteiligter erinnert sich. Sühlo studierte in Westberlin, als die Studenten Ende der 60er Jahre auf die Straße gingen. Dort überkam ihn der kritische Geist, der ihn nie wieder verlassen sollte. Egal, wo er tätig wurde: in der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes, in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei der DDR oder in der Staatskanzlei von Schleswig-Holstein. Winfried Sühlo unterschied sich auch noch in anderer Hinsicht von vielen seiner westdeutschen Landsleute: In seinem Bewusstsein war stets die DDR als Teil Deutschlands präsent. Nicht pflichtschuldig, sondern als gelebte Realität. In dieser Hinsicht glich er Günter Gaus, der ihm nahestand.
So verbindet Sühlo denn in seinem Text die große Geschichte mit seiner persönlichen, wobei unschwer zu erkennen ist, dass die Kultur im Leben des promovierten Zeithistorikers einen beachtlichen Raum einnimmt. Darum erfährt man auch manch interessanten Aspekt deutsch-deutscher Kulturgeschichte, bevor dieser dem Vergessen anheim fällt.
- Veröffentlicht am Dienstag 24. Mai 2016 von edition ost
- ISBN: 9783945187470
- 432 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Zeitgeschichte (1945 bis 1989)