Die Junker und die preußisch-deutsche Geschichte

Auf den Spuren einer untergegangenen Gesellschaftsklasse

von

Unter dem Eindruck, dass nach der deutschen Wiedervereinigung Angehörige ehemals in Ostdeutschland großgrundbesitzender Familien in ihre Heimat zurückgekehrt sind – darunter die Träger bekannter preußischer Adelsnamen – werden immer wieder Äußerungen laut wie „Die Junker kehren zurück“ oder auch abschätzig „Das Junkertum macht sich wieder breit“. Das erfolgt je nachdem, unter welchem Aspekt man diese Rückkehr und Neuansiedlung betrachtet. Die Medien tun durch ihre Berichte ein Übriges, diesem Thema seine Aktualität zu erhalten. Dabei klingt gerade älteren Menschen aus dem Osten Deutschlands noch die Losung der Bodenreform in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone „Junkerland in Bauernhand“ in den Ohren.
Was aber sind oder was waren die Junker? Hat der Begriff „Junker“ auch heute noch Gültigkeit oder gehört er der Vergangenheit an? Was verband die Junker als gesellschaftliche Klasse mit Preußen? Gingen sie wie der preußische Staat unter und wurden sie Teil des Mythos des vergangenen Preußens in der Gegenwart? Vergangenheit und Gegenwart sind bekanntlich miteinander verwoben, und ein bekanntes Wort lautet, dass Vergangenheit niemals tot, nicht einmal vergangen ist.
Die vorliegende Schrift wird diese Fragen im Ablauf der Geschichte vom ausgehenden Mittelalter bis in die Gegenwart untersuchen und Antwort darauf geben.