Der Judenschmuggler und wie der kleine Fritz den Krieg erlebte

Kriegserinnerungen aus Puchberg 1939-1945

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Als Volksschüler erlebte Friedrich Zwickl seine Kindheit als jene Zeit, in der der furchtbare Zweite Weitkrieg wütete und auch vor der ländlichen Idylle in Puchberg am Schneeberg nicht haltmachte. Denn gerade die Abgeschiedenheit des Ortes diente den Alliierten am Luftweg zwischen ihren primären Angriffszielen Wien bzw. den Flugzeugwerken in Wiener Neustadt und ihrer Sammelstelle über dem Schneeberg als jenes Gebiet, über dem der Ballast an ungenutzten Bomben abgeworfen wurde, um Treibstoff für den Rückweg zu sparen. Aus der Sicht eines kleinen Buben, der die meiste Zeit mit Maschinengewehrfeuer, Granatwerfern und Kanonendonner in Luftschutzbunkern ausharren musste, anstatt in der Schule zu lernen, beschreibt der Autor das menschliche Leid, die allgegenwärtige Angst, den Hunger und das Schicksal seiner Familie. Mit drei Kindern im Alter von drei bis sechzehn Jahren war sie in Abwesenheit des Vaters gänzlich auf sich gestellt. Denn gegen die unmenschliche Hitler-Diktatur gerichtet, wurde der Vater nach dem Versuch, ein jüdisches Ehepaar außer Landes zu bringen, zur Einheit zur besonderen Verwendung verurteilt. Nicht zuletzt die Neugier des Buben eröffnet uns eine sehr menschliche Welt und eine differenzierte Sichtweise auf die damalige Zeit, den Flüchtlingsstrom aus Ungarn, den gefährlichen Weg, Lebensmitteln zu ergattern, und auf das Zusammenleben mit sowjetischen Soldaten.