Stereophotographische Zeitreise durch Jena und Europa

Stereofotographien faszinieren die Betrachter seit ihrem Aufkommen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In den 1860er und 1870er Jahren entwickelte sich in Europa und Amerika eine wahre Stereomanie, denn mit einem speziellen Betrachtungsgerät, dem Stereoskop, konnte man sich nun die Welt als armchair-traveller kostengünstig nach Hause holen. Viele Verlage schickten Fotografen in alle Länder der Welt und vertrieben die Stereofotos vor allem über Buchhandlungen.
In Jena begeisterte bereits am 30. September 1864 ein Wanderschausteller auf dem Holzmarkt mit stereoskopischen Bildern die Zuschauer. In einer Anzeige in den „Blättern von der Saale“ vom 29. September warb er mit den Bildern aus aller Welt, die er als einer der ersten in dieser Form täglich von neun bis 22 Uhr präsentieren würde.