Signatur des Menschlichen

Karl Philipp Moritz und die 'Bildende Nachahmung des Schönen'

von

Karl Philipp Moritzens Ästhetik lesend verstehen

Schon Friedrich Schiller beschwerte sich seinerzeit: „Voll gedrängt von Gedanken, und nur zu voll gedrängt“ sei Karl Philipp Moritzens Schrift „Über die bildende Nachahmung des Schönen“. Und Schiller wünschte sich einen „Commentar“, um die Dichte von Moritzens Gedanken besser erschließen zu können.

Karl Philipp Moritz (1756 – 1793) muss längst schon nicht mehr entdeckt werden. Sein Einfluss auch auf wesentlich bekanntere Zeitgenossen wie Goethe, Kant oder Schiller, das hat die Forschung vielfältig gezeigt, ist nicht zu unterschätzen. Doch ‚Über die bildende Nachahmung des Schönen‘, seine ästhetische Hauptschrift von 1788, ist und bleibt ein ausgesprochen schwieriger Text.

Was Schiller sich vor über 200 Jahren gewünscht hat, liefert jetzt Andreas Brandtner in seinem neuen Buch: einen umfassenden Kommentar. Dabei hat er all die Verständnishilfen zusammengestellt, die es zur Interpretation sowohl in zeitgenössischen Quellen als auch in der aktuellen Forschungs-literatur gibt. Abschnitt für Abschnitt des Originaltextes werden jedem Interessierten die Gedankengänge Moritzens verständlich, unterstützt durch Grafiken und Exkurse. Brandtner lässt so ein abgerundetes Bild entstehen und macht erkennbar, was ‚Das Schöne‘ für Moritz war: eine Signatur des Menschlichen.