Der ISLAM aus christlich-kritischer Sicht

Skizzen und Essays V

von

Mit dem Überblick zur Islamthematik möchte sich nicht ein „Islamexperte“ zu Wort melden, sondern ein christlich-katholischer systematischer Theologe einen klärenden Beitrag leisten. Schlussworte erhalten je ein repräsentativer jüdischer und christlicher Denker.

Es soll unter den Aspekten Ästhetik, Spiritualität, Politik und Theologie grundsätzlich um die islamische Herausforderung an westlich-christliches Denken, Urteilen und Handeln gehen. Eine spannende Paderborner „komparative Theologie“ und eine neue islamische Reformtheologie waren Anlass dieser Darstellung. Vieles ist nur andiskutiert und bedürfte breiterer Untersuchung und Klärung, aber es gibt Anregungen zur weiteren kritischen Diskussion und Lektüre. Der „komparativen Theologie“ im Religionsdialog wird friedlich widersprochen. Sie kann in Bezug auf den Islam nur ein erster Schritt sein. Nach freundlichen und sympathischen „Annäherungen“ (Klaus von Stosch, Herausforderung Islam. Christliche Annäherungen, Paderborn 2016) muss es für den christlichen Theologen nach allen Vergleichen zu „Ent-Scheidungen“ und klaren Positionierungen kommen.

Wenn selbst theologische Fakultäten, Bischöfe und kircheninstitutionelle Einrichtungen dazu oft nicht mehr den Mut haben, ist es umso wichtiger, dass wache Christen sich ein klares und fundiertes Urteil bilden. Es geht um nichts weniger als um Bekenntnis oder Verleugnung des Glaubens: „Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen“ (Matthäus 10, 31-33; Lukas 12,8f). Ein gläubiger Muslim kann dies vielleicht besser verstehen als ein „lauer“ (Apk 3, 16) Christ.