Religiöser und politischer Fundamentalismus im Aufwind

Die Sehnsucht nach Identität

von

Im Gegensatz zu apokalyptischen Deutungsmustern und Endzeit-Prognosen verfolgt der Autor die These, dass religiösen und kulturellen Konflikten im Kern ökonomische und soziale Konflikte von Menschen zugrunde liegen.

Anhand dieses Leitfadens werden folgende Themenkomplexe behandelt:

Zerfall »identitärer« Strukturen (Blutsbande, Gemeineigentum) in vorbürgerlichen Epochen
Eigentum in der römischen Antike; Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion; religiös-politische Einheitswelt des Mittelalters
Trennung von ökonomischer Basis und Überbau sowie Trennung von Staat und Religion; Pluralisierung und Individualisierung; Zivilisierung des Christentums; Islam der »Unterwerfung«
»Moderne Mythologie« des Kapitalismus: Finanz­kapital und Kapitalfetischismus, wachsende sozia­le Spaltung und Krise der Individualität
Neue Sehnsucht nach »Identität«: Aufschwung fundamentalistischer Weltbilder (Evangelismus, Salafismus, Islam-Feindlichkeit, Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus) sowie wachsende Gewaltbereitschaft
Religiöser Fundamentalismus im Nahen und Mittleren Osten: Variationen »des« Islam, Kritik des Patriarchats, die afghanische Falle, der Jiha­dismus als Erbe von Kolonialismus und Imperialismus.

Im Anschluss entwickelt der Autor Vorschläge für eine nachhaltige politische Problemlösung: entschiedene Bekämpfung der sozialen Spaltung, effektive Integrationspolitik in den kapitalistischen Metropolen; Unterstützung einer nachholenden gesellschaftlichen Modernisierung. Abschließend werden Chancen einer politischen Kooperation zwischen der nicht religiösen Linken und Christen ausgelotet.