Heimatjahrbuch für die Stadt Worms

Heimatjahrbuch für die Stadt Worms

Wissen Sie eigentlich, wer Philipp Begardi war, nach dem eine Straße im Wormser »Liebfrauenviertel« benannt wurde? Oder was die Großherzogin Alice, die einer Straße im Kiautschau verewigt wurde, mit Worms zu tun hat? War Ihnen bekannt, dass auf dem Hoftag in Worms ein ganz bedeutender Papst ernannt wurde, der den Einfluss des deutschen Kaisertums auf die Kirche ins Wanken brachte? Und hätten Sie gedacht, dass es in Washington eine Kopie unseres Rietschel-Luthers gibt? 
Im vorliegenden Heimatjahrbuch für die Stadt Worms, das unter dem Kultursommer-Motto »Epochen und Episoden« steht, gibt es Antworten auf diese Fragen und viele weitere lesenswerte Geschichten, manche schon lang zurückliegend und sorgfältig recherchiert, manche noch relativ frisch und selbst erlebt. Da schwelgt beispielsweise ein Wormser Bub in Jugenderinnerungen an den Pfrimmpark, ein anderer ist noch heute gerührt, wenn er sich an eine deutsch-französische Begegnung erinnert, die im Jahr 1955 stattgefunden hat. Volksbühne-Darsteller verraten witzige Begebenheiten aus ihrem Theater-Fundus, eine Monsheimerin packt Wormser Kindheitserlebnisse aus und ein junger Flugbegleiter erzählt sehr nachvollziehbar, was ihn am Fliegen fasziniert. Die ›alten‹ Geschichten beschäftigen sich mit den mutigen Äbtissinnen von Kloster Liebenau und Himmelskron, mit einem Prunk-becher aus Wiesoppenheim, der ein Taufgeschenk des Frankenkönigs Chlodwig gewesen sein könnte, einem Spottlied auf Franz von Sickingen, und gehen der Frage nach, wie die Reformations-jubiläen in den vergangenen Jahrhunderten in Worms gefeiert wurden. Auch das 250-jährige Jubiläum der Pfiffligheimer Kirche wird gewürdigt. 
Der Stadtteil, den wir dieses Mal vorstellen, liegt am Rhein und hat eine intensive Geschichte mit dem Fluss: Rheindürkheim. Und der Mann, den wir porträtieren, hat über jeden Winkel von Worms schon einmal etwas erzählt: Dr. Fritz Reuter. Darüber hinaus haben unsere Autoren und Autorinnen wieder jede Menge Aktuelles gesammelt. Allem voran gibt es einen Bericht über den Eintrag unseres Exemplars von Luther-Ratsherrenschrift in das UNESCO-Programm Memory of the World, aber auch einen Beitrag über das Glockenspiel der Dreifaltigkeitskirche, das melodischer geworden ist und viel mehr Lieder spielt als früher. Die Geschichte der Freien evangelischen Gemeinde und ihre aktuelle Arbeit ist ein Thema, der Verein Warmaisa, das Frauenhaus, das Spectaculum, das fünfzehn Jahre alt wurde und eine ständige Steigerung erlebt. Ein ganz junges kulturelles Gewächs, das sich ebenfalls wachsender Beliebtheit erfreut, ist das Pop-Up-Festival. Und wenn wir schon bei Gewächsen sind: Auf dem Luginsland wird wieder Wein erzeugt. Neben manch anderem ist auch ein Bericht über Dr. Susanne Urban zu lesen, die seit einem Jahr den SchUM-Welterbeantrag voranbringt.