Trotzki an der Goldküste

Ein Schweizerbürger bei der revolutionären Linken

von

Dass Kriege Unheil vor allem für die Erniedrigten dieser Welt bringen, gilt bis heute. Wie sie zu vermeiden sind, bewegt viele – auch den Autor dieser autobiografischen Skizzen, der 1947 in London erstmals Leo Trotzkis hellsichtigen Warnungen vor dem Zweiten Weltkrieg begegnete.

Auf dem eigenen beruflichen Weg entwickelte er sich zu einem anerkannten Spezialisten für Neuropathologie. Während des Studiums kam er »mit trotzkistisch Gesonnenen in Zürich in Kontakt«. Im Sozialistischen Arbeiterbund lernte er Menschen kennen, deren Lebensläufe seine politische Haltung prägten.

In den 1960er Jahren lebte er hauptsächlich für die Familie und den Beruf, »genoss die Freuden eines wohlhabenden Schweizerbürgers«. Nach der Pensionierung wurde sein Interesse am Marxismus neu aktiviert, »jetzt allerdings in der historischen Perspektive, nicht mehr in derjenigen eines militanten Parteimitglieds. … Dabei musste ich zu Trotzki, der mir einst ein Vorbild gewesen war, Distanz gewinnen.«