Zurück zur Literatur!

Streitbare Essays

Mit Beiträgen von: Clemens Bellut, Otto A. Böhmer, Zehra Çirak, Zsuzsanna Gahse, Franz Josef Görtz, Karl Heinz Götze, Elke Haas, Josef Haslinger, Gerd Heinz, Reinhard Jirgl, Joachim Kalka, Gerhard Köpf, Leo Kreutzer, Dagmar Leupold, Konrad Paul Liessmann, Jürgen Lodemann, Ret’sepile Makamane, Andrea Merger, Herta Müller, Chetana Nagavajara, Claudia Ott, Armin Petras, Hermann-Arndt Riethmüller, Lothar Schöne, Boualem Sensal, Jan Snela, Wole Soyinka, Yoko Tawada, Silvija Tretjakova, Ilija Trojanow, Cornelie Ueding-Waehner, Dubravka Ugresic, Alissa Walser, Dorothee Wieland und Jossi Wieler.
Literatur ist unersetzlich für unser öffentliches und privates Leben, für die (Charakter-)Bildung von Menschen, für ihr Verständnis von Kultur und dem, was den Menschen zum Menschen macht. Umso alarmierender ist ihre fortschreitende Marginalisierung und ihr allmähliches Verschwinden aus den Lehrplänen von Schulen, Hochschulen sowie aus dem populären Kulturbetrieb. Es geht nicht um elitäre Bildungstraditionen, sondern um den drohenden Verlust von Wissen, freiheitlichem Denken und gesellschaftlicher Orientierung.
Reduktionen auf „das Wesentliche“, die Strategie der „Überforderungsvermeidung“, Überflutung von Kindern und Erwachsenen mit kontextlosen Bildern – all dies sind Elemente einer Technologie der Verarmung und der politischen Sterilisierung. Noch beunruhigender erscheint die Tatsache, dass damit Text- und Lesekompetenz sowie die Fähigkeit, in komplexen und ambivalenten Zusammenhängen zu denken und zu empfinden, verlorengehen. Auch eine umfassende Schulung dessen, was man
„Möglichkeitssinn“ nennen könnte, ist mit dem Verzicht auf Literatur bedroht und damit eine wichtige Waffe im Kampf gegen Fundamentalismen jeder Couleur. Ursachen und Folgen werden in diesem Band ebenso diskutiert wie mögliche Vorschläge zum Widerstand.