Postadresse: Landmesser Voss, Ochsenwagen, DSWA

Die Tagebücher der Gertrud Voss aus Deutsch-Südwestafrika 1908-1919

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Zwischen 1908 und 1919 war die Familie des Kaiserlichen Oberlandmessers Hugo Voss mehrere Monate im Jahr mit einem Ochsenwagen in der deutschen Kolonie Südwestafrika unterwegs.
In zwei handgeschriebenen Tagebüchern, die die Frau des Landmessers, Gertrud Voss, während ihres Aufenthaltes in Deutsch-Südwestafrika schrieb, lässt den Leser am kolonialen Leben ihrer Familie teilhaben, so entstand ein lebendiges Zeugnis der Zeit. Die Tagebücher, aus dem Sütterlin buchstabengetreu transkribiert, werden an dieser Stelle erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Über einhundert Fotos und Zeichnungen illustrieren die Arbeit und den Alltag der Familie.
Vor Einführung der Eisenbahn und des Automobils im südlichen Afrika um 1900 war der Ochsenwagen das Transportmittel schlechthin und spielte bei der wissenschaftlichen Erforschung und der Kolonialisierung des Kontinentes eine unentbehrliche Rolle. Bis zu elf Ochsenpaare setzten ihn in Bewegung und so konnte seine Gesamtlänge über 30 Meter betragen. Schlangenförmig bewegte sich das Gefährt durch die Landschaft, wenn es galt Büsche, Bäume oder Bergmassive zu umfahren. Mit bis zu 30 Doppelzentner beladen, legte ein Ochsengespann, je nach Gelände, bis zu 5 km in der Stunde zurück. Auch für die Familie Voss, insgesamt fünf Personen, verstaute der Ochsenwagen all das, was im täglichen Leben unterwegs gebraucht wurde.