Als der Personenverkehr auf der „Neuen Verbindungsbahn“ in zwei Etappen 1872 und 1877 eröffnet wurde, war der Fahrgastzuspruch noch gering. Selbst im Jahr 1881 sah der Fahrplan für die „Ringbahn“, wie sie inzwischen hieß, nur etwa zehn Züge pro Tag vor.
Nach der Eröffnung der Stadtbahn am 7. Februar 1882 stiegen die Fahrgastzahlen stark an. Ende der 1880er-Jahre hatte der Personenverkehr im Großraum Berlin ein solches Ausmaß erreicht, dass am 1. Oktober 1891 – also vor 125 Jahren – der Berliner Stadt-, Ring- und Vororttarif, Vorläufer des späteren Berliner S-Bahn-Tarifs, eingeführt wurde. Heute bildet die Ringbahn die Grenze des Bereichs A im Tarif Berlin ABC des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Dieser Tarif hat eine Ausdehnung, die dem Stadt-, Ring- und Vororttarif von 1891 sehr ähnlich ist; ein Beweis für die planerische Weitsicht der damaligen Verantwortlichen.
Das ist der Rahmen für dieses Buch, das sich mit einem kaum beachteten Teil des Bahnverkehrs befasst. Beginnend mit Fahrkarten, die noch aus der Zeit der Preußischen Talerwährung stammen, findet der Leser hier alles über die Entwicklung der S-Bahn-Billetts bis hin zur Einführung des größten deutschen Verkehrsverbunds VBB und den aktuellen Tickets. Dies alles wird mit mehr als 1000 Abbildungen von Fahrkarten und anderen Dokumenten vorgestellt. Nicht zu kurz kommen alle wichtigen Daten zur Entwicklung des Tarifs der heutigen Berliner S-Bahn.
Autor Manuel Jacob ist S-Bahn-Historiker und beobachtet den Berliner Nahverkehr seit mehr als 50 Jahren. Er hat bereits zahlreiche Bücher und Fachartikel, auch über Fahrkarten und Tarife veröffentlicht. Hier legt er das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit vor. Dabei kamen ihm wieder sein profundes Wissen über die Berliner S-Bahn und sein Zugang zu mehreren großen Sammlungen und Originaldokumenten zugute.
- Veröffentlicht am Donnerstag 24. August 2017 von VBN Verlag Bernd Neddermeyer
- ISBN: 9783941712515
- 144 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher