Spuren der Reformation im Landkreis Uelzen

Als die Äbtissin das Neue Testament ins Feuer warf

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Vor 500 Jahren veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen. Nicht viel später begann der Prozess der Reformation auch in unserer Region. Auch im Landkreis Uelzen wurde und wird dieses Jubiläum in vieler Art gewürdigt und thematisiert. Dabei ist es nicht einfach, sich aus einer Gegenwart heraus, die gesellschaftlich, kulturell, wirtschaftlich und sozial ganz anders aussieht, als die Zeit, in der Martin Luther und Herzog Ernst der Bekenner lebten, den Vorgängen anzunähern, die damals Europa erschütterten.
Wen betraf diese hochintellektuelle Diskussion eigentlich und welche Auswirkungen hatte sie hier auf dem Lande? Erst einmal auf die Suche gegangen, finden sich erstaunlich viele größere und kleinere Zeugnisse dieser bahnbrechenden und bis heute richtungsweisenden Zeit auch hier bei uns im Landkreis Uelzen. Denn als Land Herzog Ernst des Bekenners spielte das Fürstentum Braunschweig-Lüneburg bei der Verbreitung der lutherischen Lehre eine besondere Rolle. Hier wurde die Reformation schneller als in anderen Gegenden eingeführt und, eigentlich zunächst ein städtisches Phänomen, erreichte sie hier auch die ländliche Bevölkerung rascher.
Mit dieser Broschüre sollen Orte und Quellen besucht und beschrieben werden, die – manchmal auch erst auf den zweiten Blick – in diesem Prozess eine Rolle spielten und es dem heutigen Besucher erlauben, Menschen wie Herzog Ernst, der Medinger Äbtissin Margarete von Stöterogge, Ernsts Schwester Apollonia und Abt Heino von Oldenstadt, aber auch den vielen heute längst vergessenen Menschen aus dem Zeitalter der Reformation ein wenig näher zu kommen.