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Die Geschichte der Bremer Hütte – oder: Wieso wird heute noch Stahl in Bremen produziert?

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Das Bremer Hüttenwerk der Klöckner Werke AG ist einer der wenigen Großbetriebe, in denen ein linker Betriebsrat über Jahrzehnte die Interessen der Beschäftigten konsequent vertrat und dabei keinen Konflikt mit der Werksleitung scheute. Er konnte an eine Tradition kommunistischer Belegschaftsvertreter nach 1945 anknüpfen und wurde von einem Bündnis getragen, dem Vertreter verschiedener linker Gruppen, Sozialdemokraten und Sprecher der türkischen Arbeiter angehörten.

Gemeinsam mit den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten gelang es diesem Betriebsrat, den wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen der 1970er und 1980er Jahre im Interesse der Belegschaft wirksam zu begegnen und eine schlagkräftige, selbstkritische und einfallsreiche Belegschaftsvertretung zu entwickeln, die sich trotz vieler Anfeindungen der Geschäftsführung und nicht zuletzt der offiziellen SPD-Betriebsgruppe behaupten konnte. Bei den Wahlen wurde der linke Betriebsrat nicht nur wiedergewählt, sondern konnte seine Stellung ausbauen.

Als die Klöckner Werke AG Ende 1992 einen Insolvenzantrag stellte, war er maßgeblicher Teil einer breiten Bewegung für den Erhalt dieses Werkes. Es gelang mit Hilfe der IG Metall, dem Bremer Unternehmensvorstand und dem SPD-geführten Senat Standort und Arbeitsplätze zu sichern. Noch heute existiert das Werk unter dem Dach des ArcelorMittal Konzerns.

Auf der Grundlage umfangreicher Archivbestände und zahlreicher Interviews wird die außergewöhnliche Geschichte des Hüttenwerks in Bremen detailliert, anschaulich und spannend nachgezeichnet.