Antike Wertbegriffe können die gegenwärtige Werte-Diskussion bereichern. Sie dürfen zwar keinen Anspruch darauf erheben, außerhalb ihres historischen Rahmens als vorbildlich oder verpflichtend zu gelten. Sie verfügen aber über ein erhebliches Anregungspotential, weil sie die Fragwürdigkeit jeder Werte- Diskussion bewusstmachen. Es dürfte nicht wertlos sein, wenn man kritisch zur Kenntnis nimmt, was Menschen in anderen historischen Epochen für wertvoll hielten, um Übereinstimmungen und Unterschiede zu erkennen und den eigenen Blick für die Schwierigkeiten im Umgang mit gegenwärtigen Wertbegriffen zu schärfen.
Man hat Wertbegriffe schon in der Antike mitunter bewusst missbraucht, um persönliche Interessen durchzusetzen, politische Ziele zu erreichen oder gar Verbrechen zu legitimieren. Diese Beobachtung ist nicht nur historisch interessant, sondern mahnt gerade heute zur Wachsamkeit gegenüber jeder mit Wertbegriffen argumentierenden Rede.
Mit den Begriffen „Authentizität“ und „Zuverlässigkeit“ werden auf der Grundlage einschlägiger Texte der antiken Literatur und Philosophie zwei damals wie heute hochaktuelle Kernbegriffe des philosophisch-politischen Denkens und Handelns thematisiert.
- Veröffentlicht am Freitag 16. Februar 2018 von Blaues Schloss Marburg
- ISBN: 9783943556735
- 113 Seiten
- Genre: Antike, Geschichte, Sachbücher, Vor- und Frühgeschichte