Dem schwäbischen Landjudentum entstammend, wurde Berthold Auerbach (1812–1882) ein international bekannter Schriftsteller. Zuvor war er wegen seiner Beziehungen zu den Burschenschaften vom Studium relegiert und damit vom angestrebten Beruf eines Rabbiners ausgeschlossen worden. Seinen literarischen Durchbruch erzielte er 1843 mit den heute noch bekannten „Schwarzwälder Dorfgeschichten“, die, wie auch viele seiner späteren Publikationen, in nahezu alle europäischen Sprachen übersetzt wurden. Dank seines gewinnenden Wesens fand er viele Freunde und einen engen Kontakt zu sämtlichen Kreisen der Bevölkerung: Hochadel, Bildungsbürgertum und Arbeiterschaft. Für alle war er ein gefragter Vortragender seiner Werke und begeisternder Redner. Auerbach verstand sich als Deutscher und Jude sowie als Humanist und Aufklärer. Sein Bestreben war, zu einem friedlichen Zusammenleben von Juden und Nichtjuden beizutragen. Umso mehr verletzten und bedrückten ihn die am Ende seines Lebens zunehmenden antijüdischen Agitationen.
- Veröffentlicht am Samstag 30. November 2024 von Hentrich und Hentrich Verlag Berlin
- ISBN: 9783955652548
- 80 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Kunst, Literatur, Sachbücher