Mit fremden Federn

Eine kleine Geschichte der Hochstapelei

von

Hochstapler können alles. Sie verkaufen den Eiffelturm, die Freiheitsstatue und Mondflüge, sie wissen,
wie man schnell reich wird, glänzen mit Titeln, Uniformen und Kronen, heilen Kranke, sprechen mit Toten
und mit Gott, überleben ausweglose Gefahren, verkörpern die große Liebe und schaffen noch größere
Kunstwerke. Eigentlich können sie nichts davon – dennoch glaubt man ihnen, zumindest eine Zeit lang.

Neben alten Bekannten – der Päpstin Johanna, dem Hauptmann von Köpenick und dem falschen Prinzen Harry Domela –
beschreibt das Buch auch die Verstellungen, um äußeren Zwängen zu entgehen: eine Schweizerin wird um 1900 zum
orientalischen Nomaden, ein Brite zum Indianer. Hochstaplei ist zeitlos, aber in Krisen hat sie Konjunktur.
Politische Umbrüche rufen selbsternannte Anführer auf den Plan, spirituelle Notstände vermehren die Zahl der Erleuchteten.
Geltungsdrang ist das häufi gste Motiv. Die sogenannten Gentlemen unter den Verbrechern scheitern fast immer, aber
sie scheitern grandios. Das macht sie sympathisch – und ein bisschen unheimlich.