Der Mensch im Tier

Warum Tiere uns im Denken, Fühlen und Verhalten oft so ähnlich sind

von

Sie trauern und sie tricksen, sie sind einfühlsam, lernen und kommunizieren oft auf hohem Niveau. Sie freuen sich und ärgern sich – und die Reaktionen, die Körpe und Hirn dabei zeigen, sind dieselben wie beim Menschen: Die Rede ist von Säugetieren, unseren engen Verwandten. Was unterscheidet uns Menschen eigentlich noch von ihnen? Und was können wir von ihnen lernen? Das erklärt Norbert Sachser, Wegbereiter der deutschen Verhaltensbiologie. Er präsentiert nicht allein seine eigenen, bedeutenden Forschungen, sondern insgesamt den letzten Stand des Wissens. Wir erfahren Näheres darüber, wie Hunde Empathie zeigen, Mäuse Alzheimer entkommen, Meerschweinchen sozialen Stress vermeiden und zu welch bemerkenswerten kognitiven und emotionalen Leistungen Menschenaffen, Elefanten oder Delfine fähig sind. Wir erfahren aber auch, warum Schimpansen Kriege führen und Löwen die Kinder ihrer Rivalen töten. Für Norbert Sachser lautet die Frage nicht mehr, ob Tiere eine Persönlichkeit haben, sondern wie sie aussieht, wie weit Intelligenz und Emotionen, Ich-Bewusstsein und Kommunikationsfähigkeit entwickelt sind. Der berühmte Gegensatz nature or nurture, ererbt oder erworben, ist längst ein alter Hut. Wichtig ist heute die Erforschung des Zusammenspiels von Genen und Umwelt. In kaum einer naturwissenschaftlichen Disziplin haben sich das Weltbild und die Forschungslage so dramatisch verändert wie in der Tierverhaltensforschung. Sachser spricht von einer ‚Revolution im Tierbild‘ – und über die Folgen, die sich daraus ergeben: für den art- und tiergerechten Umgang mit den Wildtieren und unseren Haustieren.