Die Arno Breker-Ausstellung in der Orangerie Paris 1942

Auswärtige Kulturpolitik, Kunst und Kollaboration im besetzten Frankreich

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Die Arno Breker-Ausstellung in der Orangerie des Tuileries zu Paris gilt heute der historischen und kunsthistorischen Forschung als das Symbol der Besatzungszeit der Jahre 1940–1944 und vor allem der Kollaboration. Am 15. Mai 1942, nach mehr als einem Jahr intensiver Vorbereitungen vor allem deutscher, aber auch französischer Stellen, war die Retrospektive durch die beiden französischen Regierungsmitglieder Abel Bonnard und Jacques Benoist-Méchin wie ein feierlicher Staatsakt eröffnet worden. Franzosen hatten ein Comité d’honneur der Ausstellung gebildet, Charles Despiau zeichnete für einen prachtvollen Begleitband verantwortlich und Jean Cocteau schrieb eine Würdigung. Die Rezeption in Deutschland, wie in Frankreich, war intensiv. Die vorliegende Arbeit stellt die erste wissenschaftliche Monographie zur Ausstellung dar. Sie schildert Idee und Umsetzung, Inszenierung und mediale Wirkung des Ausstellungsvorhabens und ordnet dieses in den kulturpolitischen Kontext deutscher Frankreichpolitik ein. Hierzu konnten neue biographische Verbindungen, vergessene Reden und Ansprachen dokumentiert sowie bildgeschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt werden.