Diese Ethik geht von der Alternative aus, langfristig einem Untergang der Menschheit entgegenzugehen, weil Kriege zum Wesen des kapitalistischen Sys-tems gehören und die Produktivkräfte regelmäßig in Destruktivkräfte umschlagen bis hin zu einem Konflikt mit Atomwaffen, oder die Weltgemeinschaft schafft diese Produktionsweise ab und errichtet eine vernünftige Gesellschaft, die nicht ohne eine Moralisierung der Menschen auskommt.
Wurden in der antiken Polis die autarken Bürger allein durch Moral zusammengehalten, so ist heute der Tauschwert der nexus rerum et hominum, dessen Moral ist dann mehr oder weniger bloß die ideelle Existenzbedingung der herrschenden Klasse. Dagegen steht die Vernunftmoral, die allein ein friedliches Zusammenleben garantieren könnte, indem sie alle Menschen als Selbstzweck ansieht, die niemals bloß als Mittel wie in der Ausbeutung und Verdinglichung durch das Kapital behandelt werden sollten.
Dieses Werk kritisiert deshalb die heutige Abwertung der Moral, die selbst die Gegner des Kapitalismus erfasst hat. Ist aber eine Vernunftmoral die notwendige Bedingung der Existenz der Menschheit, dann kann sie nicht bloß ein fernes Ideal sein, sondern muss wie pragmatisch vermittelt auch immer in die mögliche aktuelle Veränderung eingehen, auf jeden Fall als Maßstab der Kritik.
Eine Gesellschaftsordnung jenseits der bestehenden Ökonomie des Werts, die nicht auf moralischer Vernunft gründet, würde nur neuen entfremdeten Mecha-nismen unterliegen, ein neues Herrschaftssystem etablieren, wie die Geschichte des Sowjetkommunismus brutal gezeigt hat – und jede Veränderung wäre um-sonst.
Der Autor entwickelt aus diesen Grundgedanken mit systematischer Strenge die Ethik der Veränderung, die rationale Metaphysik, Ökonomie, Recht, Staat und die Triebstruktur der Gesellschaft in die Reflexion einbezieht.
- Veröffentlicht am Freitag 15. Juni 2018 von Verein z. Förd. d. dialekt. Denkens
- ISBN: 9783929245134
- 754 Seiten
- Genre: Philosophie, RELIGION, Sachbücher, Weitere Weltreligionen