Eigentlich wollte ich was zum entspannen lesen, aber dann blieb mein Blick immer wieder am Buch „Karl Marx beim Barbier“ von Uwe Wittstock hängen! Also, so viel vorneweg, ein Buch zum entspannen ist es nicht, sondern ich erwischte mich immer wieder bei der Suche nach Zusammenhängen, also wie war das damals mit Friedrich Wilhelm IV oder mit Napoleon III, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Schwer getan habe ich mir mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der mit seinen fortschrittlichen Gedanken wohl einige Menschen damals beeinflusst hat. Für mich war es schwere Kost.
Angenehm waren immer wieder die Berichte über den Aufenthalt von Karl Marx in Algier gewesen. Diese Einschübe lassen sich schnell lesen und verarbeiten.
Bei den anderen Kapiteln geht es immer wieder um wichtige Ereignisse und Orte, die mit dem Leben von Karl Marx zu tun haben. Man lernt vieles über Karl Marx Frau Jenny von Westphalen, wie die Familie gelebt hatte und wie wichtig eigentlich Engels war, damit die Familie von Karl Marx überhaupt überleben konnte.
Es ist schon bewegend, wie sehr der Tod von Jenny von Westphalen Karl Marx mitgenommen hatte und wie wichtig ihm auch seine Kinder waren. Interessant auch wie eng die Freundschaft zwischen Engels und Marx überhaupt war.
Für mich, war dies alles enorm interessant, da ich auch vieles über die Entwicklung der politischen Parteien gelernt habe, und dass auch Karl Marx ziemlich gerne das Sagen hatte und er eigentlich keine Götter neben sich haben wollte. Deswegen stand er sich auch immer wieder selbst im Wege.
Es war ein Buch, welches nicht zum entspannen war, sondern eher eines, welches mich viel zum Nachdenken angeregt hat. Uwe Wittstock schafft es, einen auf eine Reise mitzunehmen, um einen der wichtigsten deutschen Philosophen und Gesellschaftstheoretiker kennen zu lernen. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, in der man einen kleinen Einblick in das arme Leben eines Staatenlosen Menschen bekommt.
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