In eine bessre Welt entrückt

Die Grafen Széchényi von Sárvár-Felsővidék und die Holde Kunst

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Die Buch-Neuerscheinung „In eine bessre Welt entrückt“ erzählt die Geschichte der ungarischen Grafenfamilie Széchényi aus der Perspektive der Musik: Ob Sänger, Instrumentalist, Mäzen oder Komponist – das verbindende Element der Musik zieht sich mehr als 250 Jahre lang wie ein roter Faden durch das Leben und Wirken der Széchényis.
Sie bereisten ganz Europa, oft in diplomatischer Mission. Sie kümmerten sich um ihren Großgrundbesitz. Sie kämpften an der Seite des Kaisers. Ihre Salons waren gesellschaftliche und geistige Anziehungspunkte. Die Széchényi-Familie gehörte zu den bedeutendsten Adelsfamilien in Ungarn: Prominent vertreten in den kaiserlichen Familien von Österreich und Deutschland, verwandt und befreundet mit dem Hochadel in ganz Europa. Bedeutendster Vertreter war Graf István Széchenyi, der das moderne Ungarn schuf.
Unter den Széchényis waren nicht nur Politiker, Bischöfe, Generäle, Wissenschaftler und Schriftsteller, sondern auch Künstler und Musiker, die in enger Verbindung mit Haydn, Schubert, Donizetti, Liszt und Johann Strauß standen. Von elf Mitgliedern der Széchényi-Familie ist bekannt, dass sie auch selbst komponierten, von sieben Széchényis sind Noten überliefert: Allen voran vom Liszt- und Strauß-Freund Graf Imre Széchényi, der als Diplomat und Komponist in ganz Europa unterwegs und tätig war, sowie der vermutlich ersten ungarischen Komponistin Gräfin Franciska Széchényi und der wohl weltweit ersten Frau, die Filmmusik komponierte, Gräfin Gisa Széchényi.
Das Buch „In eine bessre Welt entrückt“ zeichnet 250 Jahre Musik- und Kulturgeschichte in Österreich-Ungarn nach. 28 Portraits über Männer und Frauen der Széchényi-Familie geben lebendigen Einblick in das gesellschaftliche und kulturelle Leben des Hochadels in Europa, in dem die anspruchsvolle Salon- und Tanzmusik, das Kunstlied und die zwei- und vierhändige Klaviermusik ein wesentliches und prägendes Element war.
Sorgfältig recherchierte Lebensläufe und ausführliche Zitate aus Tagebüchern fügen sich zu informativen und lesenswerten Einblicken in das Leben der Mitglieder einer Adelsfamilie in den verschiedenen Epochen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts zusammen. Vergnügliche Begebenheiten und Anekdoten über die Porträtierten sowie über deren Freunde und Bekannte bereichern und ergänzen das Buch. Für Heiterkeit sorgt etwa die Geschichte, in der Imre Széchényi seinen Freund Johann Strauß Sohn in letzter Minute vor der Zwangsheirat in Sankt Petersburg bewahrt.
Ausführliche Bildtafeln illustrieren das gesellschaftliche Leben der Széchényi-Familie, festgehalten und überliefert in Gemälden, Zeichnungen und Karikaturen. Für Authentizität sorgen auch die zahlreichen Abbildungen der Autographe und Erstveröffentlichungen der vorgestellten Kompositionen. Auf der beigelegten Audio-CD haben die ungarischen Pianisten István Kassai und György Lázár insgesamt 22 der wiederentdeckten Klavierkompositionen eingespielt.