Niko Pirosmani

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Lange Zeit war Niko Pirosmani (1862-1918) außerhalb seiner georgischen Heimat nahezu unbekannt, dabei gilt er heute neben Henri Rousseau als wichtigster Vertreter der Naiven Malerei. Der Sohn einer Bauernfamilie war Autodidakt. Ohne jede künstlerische Ausbildung reiste er als Wandermaler von Dorf zu Dorf und malte Porträts, Stillleben, Tiere und Szenen aus dem täglichen Leben für die Dorfschenken und tauschte die Bilder gegen Essen, Wein und ein Dach über dem Kopf. Zeit seines Lebens blieb er mittellos. Seine Bilder sind in ihrer reduzierten, leuchtenden Farbigkeit und Bildsprache einzigartig und spielten eine wichtige Rolle für die russische Avantgarde und deren neoprimitivistischen Anfänge. Sogar Pablo Picasso widmete ihm später eine Radierung.

Anlässlich seines 100. Todestags erscheint im kommenden Jahr das erste umfassende Kompendium seines Œuvres. Der bibliophile Werküberblick im Schuber widmet sich in zwei Bänden dem Leben und Wirken des Georgiers und arbeitet sein Werk erstmals kunsthistorisch auf.