Verlag am Park

Eine Chronik

von

In der Nazizeit wurden viele antifaschistische Bücher geschrieben. Alle entstanden im Exil: bis auf das von Jan Petersen. Stephan Hermlin: ‚Jan Petersen hat viele Jahre in einer Arbeiterstraße Charlottenburgs gelebt, in der Wallstraße, die die Nazis Maikowskistraße nannten. Maikowski war einer ihrer berüchtigten Obermörder, den sie selber erschossen, um ihn als Opfer der Roten ausgeben zu können …‘
Jan Petersen gehörte dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller an. 1933, in der Illegalität, war er deren Kopf, ehe er ins Exil musste. In jener Zeit schrieb er auch das ‚einzige antifaschistische Buch, das im Herzen Hitlerdeutschlands‘ entstand. Es sollte zu einem Weltbestseller werden. Darin berichtete Petersen über den Widerstandskampf der Menschen in einer Straße in Berlin-Charlottenburg, die damals Wallstraße hieß und heute nach Zille benannt ist. Ein Nazi hatte am Abend des 30. Januar 1933 dort einen SA-Führer und den Polizisten Zauritz erschossen. Danach wurden 52 Antifaschisten aus der Straße verurteilt, einer gar zum Tode. Richard Hüttig war der erste Politische, der in Plötzensee gehenkt wurde. Petersen informiert in seiner ‚Chronik‘ die Welt über das ‚andere Deutschland‘, das es auch gab.