Ein Buch zum Fremdschämen

Lust auf FIKKEN? | amaryllis26 besprochen von Markus am 29. Juli 2018.

Bewertung: 3 Sterne

Bei dem Buch „Lust auf Fikken“ hatte ich am Anfang ein wenig Angst, als ich es in die Hand genommen habe. Ein Buch einer Frau über das Internetdating, das kann ja heiter werden.

Es wurde mir auch mehr oder weniger gleich bestätigt, als es um die Namen ging. Zum Schießen fand sie den Namen DerEggi. Menschen die mich kennen, nennen mich Eggi. Aber dann wurde es doch noch interessant, und ich habe einfach verstanden, warum sie dieses Buch geschrieben hat.

Es ist nicht nur zum Lachen und Fremdschämen, sondern es ist einfach auch einmal wichtig, den Spiegel vorgehalten zu bekommen.

Sie hat die Finger in die Wunde gelegt. Warum wollen viele das Nonplusultra und geben aber nichts von sich preis.

Warum wollen Menschen von dem Gegenüber einen lustigen Text der einfallsreich ist, aber gleichzeitig kopieren sie, mehr oder weniger, das Profil eines anderen, ohne sich etwas Eigenes einfallen zu lassen.

Man erwartet von dem Gegenüber ein schönes Foto, zeigt sich aber selbst in der Jogginghose – am besten noch mit den Pizzaresten der letzten Woche.

Es gibt viele Stellen, wo ich lachen musste und mich auf der anderen Seite einfach für die Personen im Netz geschämt habe.

Ich selbst erwische mich ja auch, wenn ich mir Profile anderer ansehe und ich mich manchmal frage, warum zeigen Sie denn genau dieses Bild oder, warum sehe ich immer die gleichen Zitate auf den Profilen. Muss man immer möglichst gebildet rüberkommen? Oder warum lächeln einfach so wenige auf den Profilfotos, sondern sehen einfach nur verkrampft aus?

Alles in allem, gehe ich, seitdem ich das Buch gelesen habe, mit manchen Dingen, die mich betreffen, etwas kritischer um. Aber auch mit dem was andere Menschen so im Netz treiben.

Also würde ich sagen, dieses Buch ist einfach einmal ein Leitfaden, wie man sich im Netz verhalten sollte. Man sollte sich trotz allem nicht verstellen, sondern sich selber treu bleiben, mit allem was man tut und schreibt.

Das, was man von seinem Gegenüber erwartet, sollte man aber auch selbst in die Seite investieren, aber auch in das Anschreiben bei der ersten Kontaktaufnahme – und auch in den folgenden Tagen. Nehmt das Buch einfach als eine kleine Hilfestellung, nicht mehr und nicht weniger. Und hinterfragt einfach einmal euch selbst, wie Ihr wohl so wirkt im Dating-Tümpel Internet.

Literaturlounge.eu

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