Intelligenter Krimi

Sayonara, Bulle | Carsten Germis besprochen von Markus am 24. August 2018.

Bewertung: 4 Sterne

Am Anfang des Krimis dachte ich, oh Gott, ein trotteliger Provinzpolizist, der sein Leben in einer Kneipe an der Ecke lebt. Er wird mehr oder weniger strafversetzt nach Tokio und stolpert am Anfang in jedes noch so kleine Fettnäpfchen, welches sich auf seinem Weg befindet.

Man muss einfach ab und zu schmunzeln über Bernie, der sich aber trotzdem sehr schnell mit Yoko zu einem Team formt. Er lebt sich recht schnell in Tokio ein und findet dort doch rasch Freunde, indem er seinem Wesen trotz allem treu bleibt.

Durch seine Menschenkenntnis, die er ohne Zweifel besitzt, und seine Unbestechlichkeit macht er sich schnell einen Ruf bei der Yakuza in Tokio.

Alles in allem ein Krimi, der wirklich zu fesseln weiß. Am Anfang durch die plumpe Art wie Bernie durch die Stadt geht und er sich nicht verbiegen will, aber gerade dies macht ihn auch so sympathisch. Er sieht dadurch Dinge, die seine Kollegen, die sich mehr auf Computer und Daten verlassen, einfach nicht sehen wollen.

Alles in allem ein intelligent geschriebener Krimi, der ohne großes Tempo auskommt, aber trotzdem nie langatmig wirkt. Da man entweder etwas zum Schmunzeln bekommt oder einfach etwas über Japan lernt, ohne dass das Buch schulmeisterlich wirkt.

Man erfährt, dass in Japan die Vergangenheit anders bewertet wird, aber dass man vielleicht einfach beide Welten ein wenig miteinander verknüpfen sollte.

Ich persönlich würde mich freuen, Bernie weiter in Japan sehen zu können, zumal mir bestimmte Personen sehr schnell ans Herz gewachsen sind, und es mir aufgezeigt hat, dass man sich immer mal ein wenig verändern kann. Man muss sich einfach nur ein wenig auf fremde Menschen und Kulturen einlassen.

Alles in allem also ein Lesevergnügen für jeden, der kurzweilige, aber auch intelligent geschriebene Krimis mag.

Literaturlounge

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