Annemarie Imhof

Meine Großmutter, die Baronin

von

Zwei reiche Jüdinnen – Hildegard und ihre 20-jährige Tochter Annemarie – konvertieren 1924 zum Katholizismus, um vollwertige Mitglieder der Wiener Gesellschaft zu werden. Annemarie heiratet ein Jahr später Paul Baron Imhof von Geisslinghof: Geld gegen Adelsprädikat, das es in Österreich offiziell gar nicht mehr gibt – das ist das Arrangement!
Annemarie heiratet in eine Dynastie ein, deren Wurzeln sich bis 1246 zurückverfolgen lassen. Die Gesichter der Ahnengalerie spiegeln Tragödien und Siege abendländischer Geschichte, der Handel mit Fernost und der aufkommende Kolonialismus bringen ein wirtschaftliches Erstarken und eine neue weltpolitische Rolle Europas mit sich. Um 1720 verlässt Marcus Jacob Imhof die angestammte Heimat Waldshut, wo die Imhofs Jahrhunderte lang Lehensherren waren, und begründet die österreichische Linie. Bis zur Barbarei des Nationalsozialismus ist die Familie über zwei Jahrhunderte eng mit dem geistigen und kulturellen Leben der Donaumetropole verbunden.
Im Laufe ihres Lebens wird Annemarie Imhof zu einer Grande Dame der Wiener Gesellschaft. In einer Mischung aus persönlichen Erinnerungen, Anekdoten, historischen Rückblenden und kolonial- und zeitgeschichtlichen Ereignissen erzählt der Autor die Geschichte vieler Leben, in deren Mittelpunkt – über all die Zeiten hinweg – seine Großmutter Annemarie, die Baronin steht.
Noch heute, dreißig Jahre nach ihrem Tod, wird im Haus der Industriellenvereinigung in Wien alljährlich das noble Annemarie Imhof-Fest ausgerichtet – eine Charity-Veranstaltung für wohltätige Zwecke.